Cave du Rhodan – Aus Tradition der Zeit voraus

Im Jahr 2007 übernahm bereits die 3. Generation der Familie Mounir die Firma und ist Garant dafür, dass die Aufschrift «MOUNIR WEINE» noch während weiteren Generationen als Inbegriff für Qualität und Kundennähe leuchten kann. 2022 feierte das Familienunternehmen sein sechzigjähriges Bestehen. Es kann auf viele Erfolge und Errungenschaften zurückgeblickt werden: Der Weltmeistertitel im Jahr 1972, das Grand Cru Konzept, die erfolgreiche und disziplinierte Umsetzung des biodynamischen Rebbaus während den letzten Jahren und der Titel des Schweizer Weingut des Jahres 2022 unterstreichen das Qualitätsbestreben und den Pioniergeist von Cave du Rhodan.

1962: Die Gründung

Die Geschichte unseres Betriebs beginnt mit Leo und Edith. Beide 1889 geboren, verliessen sie bereits früh das Elternhaus, um in der Ferne ein Auskommen zu suchen. Leos Weg führte über Genf an die Côte d’Azur, wo er sich durch Praxis und mit Sprachkursen das Rüstzeug holte, um die Sprossen der Hotelkarriere rasch empor zu steigen. Während dem ersten Weltkrieg musste er allerdings in den Aktivdienst einrücken. Edith arbeitete nach Kriegsende zuerst als Au Pair in Irland. Nach Besuch der Hotelfachschule Union Helvetia in Luzern bekleidete auch sie eine leitende Stellung in der Hotellerie. In einem Palace-Hotel am Genfersee lernten sich Leo und Edith kennen und beschlossen zu heiraten.

Sie kauften das Restaurant La Poste in Salgesch und wollten weiterhin gastronomisch tätig sein. Die Kundschaft war aber nicht die eines Palace-Hotels und die Geschäfte gingen in Salgesch mehr schlecht denn recht. So wurde der Betrieb verkauft, um am Dorfrand ein Eigenheim zu erstehen und sich der Landwirtschaft zu widmen. In dieser neuen Umgebung wurden ihre fünf Kinder Lucien, Edith, Charles, Leo und Amédée grossgezogen.

Als es um die Berufsausrichtigung ging, zeigte Lucien schon früh Neigungen zum Wein- und Rebbau, half im elterlichen Betrieb und entwickelte den bescheidenen Weinhandel weiter. Tochter Edith sollte sich nach Aufenthalten in der welschen Schweiz und in England, wie vor Jahren die Mutter, in der Gastronomie bewähren. Die drei Buben Charles, Leo und Amédée erhielten allesamt eine solide schulische und berufliche Ausbildung.

In den fünfziger Jahren herrschte im Weinbau Aufbruchstimmung und in Salgesch wurden einige Familienunternehmen gegründet. Dies war ein Signal für Mutter Edith, und sie war es wiederum, welche 1962 die Initialzündung zum Kellerneubau und zur Gründung der Firma „L. Mounir & Co.“ gab. Das „L.“ stand für Lucien und Mitgesellschafter waren die Brüder Charles, Leo und Amédée.

1972: Pinot-noir „Perle du Rhodan“ wird Weltmeister

Der Betrieb lief gut an und die Nachfrage stieg. Die Hauptlast der Betriebsführung trug Lucien. Wohl wurde er von den Brüdern entlastet, indem sie verschiedene Chargen nebenberuflich übernahmen. Charles war verantwortlich für die technischen Installationen und Kellerbuchhaltung, Leo für den Verkauf und Amédée für die Administration. Lucien blieb aber der Einzelkämpfer vor Ort. In verschiedenen Kursen an der Weinfachschule in Wädenswil holte er sich das Weinhandelspatent. Er hatte bei der Weinbereitung ein feines Gespür. Erfolge bei Degustationen und an einheimischen Wettbewerben waren die Bestätigung. Und so entschied man sich zum ganz grossen Wurf.

Erstmals wurde im August 1972 in Budapest ein Welt-Weinwettbewerb durchgeführt. Sämtliche traditionellen Weinländer der Welt durften ihre Spitzenweine zur Bewertung präsentieren. Nach einer harten Vorselektion bei der Eidgenössischen Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt in Lausanne wurde unser Pinot Noir mit 29 weiteren Weinen unseres Landes der internationalen Jury vorgelegt. Der Erfolg wurde zum Triumph. Unser Pinot Noir „Perle du Rhodan“ errang die grosse Goldmedaille. Mit der zusätzlichen Verleihung des „Grand prix des nations pour vins rouges“ wurde er von über 1300 Konkurrenten aus 34 Ländern zum besten Rotwein der Welt erkoren. In Lausanne fanden anfangs 1973 die Übergabefeierlichkeiten statt. Das Medienecho war gross und in Salgesch fand ein Empfang statt, an welchem namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik teilnahmen.

Obwohl durch Krankheit schon sehr gezeichnet, konnte Mutter Edith diesen Moment noch mit Freude erleben.

1979: Leo wird Geschäftsführer, die Kellererweiterung

Die allgemeine Wirtschaftslage der siebziger Jahre und die Resonanz des Erfolges von Budapest führten dazu, dass sowohl die Gesamtstruktur des Kellers wie auch das Leistungsvermögen von Lucien an die Kapazitätsgrenzen stiessen. Es bedurfte einer grundsätzlichen Diskussion. Der Betrieb musste vergrössert und die personellen Ressourcen vor Ort ausgeweitet werden. Die Möglichkeit einer Rückkehr in die sonnenverwöhnte und nebelarme Heimat lassen manch Walliserherz höher schlagen. Und so entschied sich Leo als Geschäftsführer nach Salgesch zurückzukehren und diese neue Herausforderung anzunehmen. Der Keller wurde ausgebaut und Leo und Esther richteten auf Stockwerkhöhe eine Eigentumswohnung ein. In der neuen Aktiengesellschaft „Gebr. Mounir, Weine AG., Salgesch“ wurden die Verkaufsanstrengungen intensiviert.

Die „Cave du Rhodan“ wuchs unter der Leitung von Leo, tatkräftig unterstützt durch Gattin Esther, zu einem Musterbetrieb in der Rotweinmetropole Salgesch.

1988: Grand Cru Konzept

Anfangs der achtziger Jahre war die Nachfrage nach Wein enorm hoch und die Gefahr eines Qualitätsverlustes war im Wallis und auch in Salgesch zu beobachten. An der Gemeinderatssitzung vom 28. April 1987 wurde dem Gemeindepräsidenten Amédée die Kompetenz erteilt, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um ein „Weinkonzept“ auszuarbeiten.

Prof. Dr. E.B. Blümle von der Universität Freiburg war von der Problemstellung begeistert und nahm den Auftrag an. Unter seiner Führung sollte ein „eigenständiges, überzeugendes und leuchtendes Qualitätszeichen“ geschaffen werden. Nach Recherchen im In- und Ausland und in Zusammenarbeit mit den Weinfachschulen Changins und Wädenswil entstand das Grand Cru Projekt. An der Pressekonferenz vom 27. Juli 1988 war die Burgerstube voll von Presseleuten aus der ganzen Schweiz. Cave du Rhodan wurde zur Filmbühne für die Fernsehteams und Leo zum Fernsehstar. Salgesch war nun die erste Grand Cru Gemeinde der Schweiz und die erste mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung AOC.

1991 traf die Familie und die Firma ein herber Schlag - Lucien starb mit 61 Jahren an einem Krebsleiden.

In den kommenden Jahren wuchs das Weingut stetig weiter, auch Räumlichkeiten wurden ausgebaut und vor allem: Die Qualität konnte kontinuierlich gesteigert werden. Weitere Weinsorten wurden kreiert, AOC Valais geboren.

Es wurde hart für den Erfolg gearbeitet!

2007: Cave du Rhodan fit für die 3. Generation

Nach der Pensionierung von Leo wurde die Leitung des Betriebes in die Hände von externen Geschäftsführern gelegt. Es zeigte sich aber ziemlich rasch, dass dies nicht eine zukunftsorientierte Lösung sein konnte. Es wurde nicht ein Geschäftsführer gesucht, sondern ein Patron, welcher willens war die Aktienmehrheit zu übernehmen, um so in der Entscheidungsfindung nicht eingeschränkt zu werden. Olivier zeigte Interesse. Obschon Mitinhaber einer erfolgreichen Informatikfirma lockte ihn plötzlich die neue Herausforderung. Oder war es zum Teil auch hier, wie schon bei seinem Vater, die tiefverwurzelte Walliserseele, die ihn heim rief?

Olivier und Sandra, beides studierte Betriebswirte, wollten die Firma partnerschaftlich führen. Olivier liess sich sofort durch diverse Modulkurse bei der Weinfachschule in Wädenswil zum Winzer ausbilden und holte später auch noch das Winzermeisterdiplom. Biodynamik war angesagt. In unseren Breitengraden nicht gerade bekannt, wurde diese ökologische Rebbaumethode in einigen Pilotparzellen diszipliniert angewandt. Auch die neuen Um- und Anbauten tragen die Unterschrift der neuen Winzerfamilie.

Die 3. Generation hat die Firma motiviert übernommen und ist Garant dafür, dass die Aufschrift „MOUNIR WEINE“ noch während weiteren Generationen als Inbegriff für Qualität und Kundennähe leuchten kann.

Fragen zum Weingut?

Fragen und Anregungen unserer Kundschaft sind uns sehr wichtig. Für jegliches Feedback sind wir offen und froh darüber. Das gibt uns die Möglichkeit, uns ständig zu verbessern und noch besser den Wünschen unserer Stammkundschaft zu entsprechen. Wir melden uns baldmöglichst bei Ihnen.